Echter Senf kam am Nachmittag des 5. Aprils im Freizi Horn nicht zum Einsatz, dafür aber jede Menge leckere Zutaten. Junge Besucher_innen des Freizis, die Mittwochsgruppe des Martinsclub, Frau Stuck vom Bündnis 90/Die Grünen aus dem Beirat Horn-Lehe und die Ortsamtsleiterin Frau Köstner stellten sich der Aufgabe, ein tolles Essen zu zaubern und am Ende alle zu verköstigen.

Beim Kochen, Schnippeln und Tisch decken bildeten sich immer wieder kleine Grüppchen, die sich zu dem Thema Flucht und Migration austauschten und ins Diskutieren kamen.

Vorurteile gegenüber Geflüchteten und ihre Entstehung, die Rolle der Medien dabei, welche Gründe Menschen dazu bewegen, ihr Land zu verlassen und auch eigene Begegnungserfahrungen kamen an den verschiedenen Orten zur Sprache. Aber nicht nur das alltägliche Aufeinanderzugehen und die Voraussetzungen dafür, wie zum Beispiel eine gemeinsame Sprache sprechen und die eigenen Erwartungen überdenken, waren Themen, die von den Jugendlichen angesprochen wurden. Einige Teilnehmer_innen wagten auch den Blick über den Tellerrand eigener Erfahrungen und reflektierten über die Rolle von Religion in Auseinandersetzungen, über das Angehen von Fluchtursachen und ihrer Verknüpfung zu Kriegen, über die Aufgabe der EU, eine gerechte Verteilung von Geflüchteten auf verschiedene Länder zu koordinieren und aktiv für Frieden einzutreten. Fragen und Kritik an Politik und auch an Sprache kamen auf: Weshalb dürfen Geflüchtete oft nicht arbeiten, obwohl sie das wollen? Was soll eine „Obergrenze“ bringen und wie sieht die dann aus? Warum verwenden wir immer Begriffe wie „Migrationshintergrund“, um Menschen von Menschen zu unterscheiden? Warum exportieren wir Waffen? Warum gibt es eigentlich Krieg zwischen Syrien und dem Iran?

Zum Abschluss bildete sich nicht nur in den Töpfen und Mägen eine bunte Mischung, sondern auch an der Stellwand, wo alle Themen, Fragen und Statements gesammelt und geordnet wurden. Damit werden die Besucher_innen und Betreuer_innen im Freizi Horn auch die nächsten Wochen noch weiterarbeiten, denn das Thema ist noch lange nicht verdaut!